Mittwoch, 28. Mai 2014

Ein Stillbericht ruft mal wieder die Kritiker hervor....

Hallo ihr Lieben,

vor kurzem bin ich auf diesen Artikel HIER gestoßen :) Es geht um eine Mama die ihr Kind nicht stillen möchte!

Wie das ja immer so ist, geht genau bei solchen Themen zum Teil das Verurteilen los.. Ich finde es schrecklich!!

Jetzt möchte ich einfach mal meine Geschichte erzählen :) Auch ich war vor der Geburt meiner Tochter für das stillen, es kam für mich überhaupt nicht in Frage schon vorab zu sagen, NEIN ich stille nicht. Wenn es klappt warum nicht, war meine Devise!

Bei der Geburt kam alles dann ganz anders. Die Geburt meiner Tochter verlief eigentlich ganz gut. Vom Platzen der Fruchtblase bis zur Ankunft meiner kleinen Maus vergingen 8 Stunden. Für mich ein Traum! Ich war zwar total geschafft und platt, aber dafür hielt ich mein kleines Wunder endlich in den Armen. Die Hebamme machte noch ewig lange an mir rum.. Die Plazenta lies auf sich warten... Und wir warteten und warteten.. Mir ging es zunehmend schlechter. Kein Wunder, ich verlor Blut und das in Mengen! Eine Stunde versuchte die Hebamme die Plazenta auf normalem Weg zu holen! Zum Teil tat sie mir damit richtig weh!!! Gegen Ende bekam ich nicht mal mehr viel mit, ich lag da, schaute zu meinem Schatz und unserer frisch geborenen Tochter und dachte ich sehe sie nie wieder... Ich prägte mir beide schon tief ins Gedächtnis ein, weil ich dachte, ich werde sie nicht wieder sehen. Irgendwann wurde es um mich herum einfach nur noch wusselig, Ärzte kamen, Telefonate wurden geführt.. Alles ging auf einmal schnell. Um mich herum Stand ein OP-Team und ich wurde in Narkose versetzt. Nach knapp 3 Stunden bin ich wieder aufgewacht. Ich durfte meine Zeit mit meinem kleinen Engel nachholen. Übernachtet haben mein Schatz, unsere Maus und ich nach diesen Strapazen im Kreissaal nebenan.
Anmerkung: der Blutverlust war so hoch, dass eine Bluttransfusionen gemacht werden sollte, bzw. Empfohlen wurde.
Mein Milcheinschuss hat unter dieser Situation ziemlich gelitten. Sie wollte einfach nicht richtig fließen.. In der Klinik hing meine kleine Tochter eigentlich fast Dauer an meiner Brust, vor allem Nachts. Sie hing und hing und hing. Es tat weh und ich war verzweifelt. Durch den hohen Blutverlust war ich zusätzlich auch noch sehr geschwächt. Die ersten 3 Tage konnte ich kaum alleine aus dem Bett steigen, geschweige denn auf die Toilette gehen. Das wickeln haben die Schwestern die ersten Tage übernehmen "müssen" und wurde auch so vom Arzt angeordnet. Für mich galt strenge Bettruhe.. 
Die Nächte..! Die Nächte waren für mich das schlimmste. Eine Schwester zuständig für eine ganze Station.... Wir, also mein kleines Wunder und ich, hatten so "Stillprobleme" und die Nachtschwester kaum Zeit um mich dabei zu Unterstützen (ebenfalls meine Bettnachbarin die genau so ihre Probleme hatte und über Hilfe dankbar gewesen wäre..). Wir hatten Andockprobleme, ich hatte Wundgebissene Brustwarzen, ich hatte schon regelrecht Angst wenn meine kleine Tochter wieder gestillt werden wollte. Ich heulte. Ja, ich heulte gegen Ende nur noch. Die schlimmste Nacht mit meiner schlimmsten Nachtschwestererfahrung. Ich stillte mal wieder unter Schmerzen, Saugproblemen und wunden Brustwarzen meine Tochter, bzw. ich versuchte es. Milch bekommen hat sie ja sowieso nie genug. Die anderen Nachtschwestern kannten unsere Problematik und fütterten zu. Nur diese Nachtschwester war so verbissen darauf und dockte mir meine Tochter an. Immer wieder. Es ging die halbe Nacht. Ich war gestresst, meine Tochter war gestresst. Sie schrie. Sie schrie unendlich und lange. So lange bis sie erbrochen hat. Blut! Ich klingelte nach der Schwester. Die sich nicht mal zu uns ins Zimmer bequemte, sondern über Sprechanlage fragte, was denn los sein.... Ich hatte Panik, ich heulte. Irgendwann kam sie und meinte ganz locker, dass es normal sei. Das sei bestimmt Blut das mit der Milch von meinen wunden Brustwarzen mit aufgenommen wurde. Ich war geschockt. Ich war gerade wenige Tage Mutter, alles war neu für mich. Ich fühlte mich hilflos, nicht verstanden und allein gelassen.
Nach 6 Tagen wollte ich endlich nach Hause, ich war voller Freude und Euphorie. Zu Hause angekommen stand ich alleine da. Ich versuchte zu stillen. Es klappte nicht wirklich mit dem andocken. Dann lief die Milch kaum. Meine Tochter wurde schnell unruhig. Nachts fütterte ich eigentlich Dauer. Ich setze sie an, 1 Stunde. Waren fertig, legten uns hin und knapp eine Stunde später ging das ganze wieder los. Tagsüber war ich am heulen. Meine betreuende Hebamme hat zum Glück meinen Zustand erkannt und mir Mut zugepsrochen! Wir versuchten es immer wieder, haben aber auch Möglichkeiten besprochen, falls es einfach nicht klappen will. 
Eine Woche später musste ich wieder in die Klinik , weil ich plötzlich hoch Fieber bekam und es mir zunehmend schlechter ging. Diagnose: Lochialstau!
Also 3 Tage Klinik, Antibiotikagabe und wieder war mein Körper geschwächt. Schon dort habe ich angefangen abzupumpen. Die Abpumpmenge reichte gerade so aus... 
Wieder zu Hause nach dem Klinikaufenthalt stand fest, gestillt wird nicht mehr, ich werde abpumpen. Meine Frauenärztin verordnete mir eine Doppelmilchpumpe und es konnte los gehen! Doch auch das war nach einigen Wochen nur noch Stress. Meine Tochter kam natürlich meistens immer zu den Zeiten in denen ich pumpen sollte. Die Abpumpmenge steigerte sich kaum. Milchvorrat konnte ich deswegen eigentlich fast nicht anlegen. Durch das oft zeitlgeiche kommen meiner Tochter und der Abpumpzeit staute sich oft die Milch, was schmerzhafte Knoten gab, die ich wieder unter schmerzen ausstreichen musste. Mein Fazit, nach langem hin und her Überlegen und schlechtem Gewissen, nach ca 4 Wochen war auch mit abpumpen Schluss und wir sind auf die Pre Nahrung umgestiegen. 
Ich habe 2 Wochen lang versucht zu stillen, knapp über 4 Wochen gepumpt und dann doch aufgegeben. Aber ich bereue es heute kein Stück mehr. 
Auch bei Baby Nummer zwei möchte ich wieder versuchen zu stillen! Und hoffe natürlich dieses mal läuft das alles besser! Aber falls nicht, steht für mich fest, gleich auf die Pre Nahrung zurück zu greifen!
Auch hier eine Anmerkung: wir haben alles durch probiert! Weil ich eben eigentlich nicht einfach aufgeben wollte.. Stillhütchen, diverse Salben udn Pasten, Heilwatte,..... 

Aber an dieser Stelle muss ich einen Riesen Dank an meinen Schatz aussprechen, der immer für mich da war und versucht hat mich bei allem so gut wie möglich zu unterstützen und zu helfen. Ebenfalls meiner Hebammenpraxis, die meine Nachsorge zu Hause machte! Ich war unendlich dankbar für diese Hilfe und die lieben, netten und fürsorglichen Worte. Wo wären wir nur ohne unsere Hebammen?!
So, dass ist meine Geschichte! Und ich weiß, bei diesem Thema spalten sich die Meinungen! Auch hier wird es bestimmt Kritiker geben, oder Mütter die meinen, viel zu schnell Aufgegeben zu haben. Ich wünsche aber keinem das (nicht mal meinem ärgsten Feind), was ich mit dem Blutverlust und dem Lochialstau mit 40 Grad Fieber durch gemacht habe :) 
Ich respektiere die Meinungen von Stillmüttern, die absolut für das Stillen sind und ich akzeptiere die Mütter, die sich von Anfang gegen das Stillen entscheiden. 

Eure Grinsekatze

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